Mercedes-Benz bringt die dritte Generation des CLS an den Start. Wir sind mit dem viertürigen Coupé auf eine erste Testfahrt rund um Barcelona gegangen und haben uns speziell dafür für das Top-Modell der Baureihe 257 – den Mercedes-AMG CLS 53 4MATIC+ entschieden. Ob der Performer hält, was er verspricht?
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Der Mercedes-AMG CLS 53 4MATIC+ – das Topmodell der Baureihe
Das viertürige Coupé tritt in der leistungsstärksten Ausführung deutlich aggressiv auf, wenn auch generell die neuste Generation des CLS deutlich sportlich gezeichnet wurde und die Designer Sicken sowie Kanten am ganzen Fahrzeug auf ein Minimum reduzierten. Mit der flachen Dachlinie, rahmenlosen Seitenscheiben und dem bewusst tiefen Heck hat auch dieser CLS typische Coupé-Gene. Die Front ähnelt in der seitlichen Ansicht einer sogenannten „Shark-Nose“ dessen Mittelpunkt der erstmals um 5 Grad nach unten geneigte Zentralstern markiert. Ungewohnt – zumindest im Hinblick auf die bisherigen Modelle mit Stern.
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Stimmiges Gesamtbild im Exterieur
Der “53er” ist optisch unter anderem am Twin-Blade Grill und den Luftführungsschlitzen und dem Frontsplitter an der Frontschürze zu erkennen. Noch deutlicher wird es am Heck des Coupés: hier wird die knackige Rückansicht durch doppelt runde Endrohre und einen ausgeprägten Heckdiffusor betont. Die verbreiterte Spurweite verschafft dem Heck optisch eine zusätzliche Breitenwirkung. Hier müssen wir schon zugeben: Es braucht durchaus einen Moment, die Heckpartie zu interpretieren – insgesamt finden wir das Gesamtbild aber stimmig. ![]()
M 256 Motorisierung: 435 + 22 PS mittels Startergenerator
Kraftquelle des Mercedes-AMG CLS 53 ist der neue, elektrifizierte 3,0‑Liter-Motor mit doppelter Aufladung durch Abgasturbolader und elektrischen Zusatzverdichter. Der Reihensechszylinder vom Typ M256 leistet 435 PS und stemmt ein maximales Drehmoment von 520 Nm auf die Straße. Mittels EQ Boost können kurzzeitig zusätzliche 22 PS sowie 250 Nm Drehmoment über den integrierten Startergenerator erzeugt werden.
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Fahrtest: Erste Ausfahrt mit dem CLS bei Barcelona
Im Fahrtest zeigte sich der Benziner spritzig, mit breiter Kraftentfaltung und einem durchaus gutem Punch. Die Kombination aus Elektro-Unterstützung und Verbrennungsmotor ist dabei fließend und nicht bewusst fühlbar, ob – und wie viel – gerade vom zusätzlichen Boost genutzt wird. So hatten wir es aber erwartet. Das Zusammenspiel klappt reibungslos und zeigt einen durchwegs sportlich ausgeprägten Leistungscharakter. Kurze Sprints werden dabei mit ganzer Souveränität absolviert.
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Meist unauffällig – auf Wunsch auch kerniger Sound
Akustisch klingt der Reihensechszylinder nicht schlecht. Wird kaum Leistung gefordert – und mit tiefen Drehzahlen gefahren – ist er ein dezent unauffälliger Motor und lässt nur wenig von sich hören. Erst mit mehr Leistungsanforderung -unter Ausnutzung des gesamten Drehzahlbandes – wird der Benziner akustisch präsenter und zeigt sich kernig, ohne dabei in den absoluten Vordergrund zu kommen.
Eine zusätzliche Steigerung für die Ohren bieten dazu die zwei Sport-Fahrprogramme, bei dem Hochschaltungen und Gaswegnahme mit einem leichtem “ploppen” aus der Abgasanlage akustisch untermalt werden. An den tiefen und sonoren AMG V8 Sound und das Feuerwerk aus den Endrohren kommt motorbedingt der CLS 53 jedoch nicht heran – das muss und soll er aber auch nicht.
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4MATIC+ Allradantrieb
Serienmäßig überträgt der vollvariable Allradantrieb 4MATIC+ die Kraft des CLS auf die Straße. Der hecklastig ausgerichtete Antriebsstrang bietet dabei eine enorm hohe Fahrstabilität. Vor allem bei Nässe und Schnee wird blitzschnell das Antriebsmoment verteilt und sorgt für ein sicheres und beherrschbares Fahrgefühl beim Fahrer. Das dies durchaus nicht schlecht ist, konnten wir bei den überraschend winterlichen Straßenbedingungen rund um Barcelona schnell selbst sehr gut erfahren.
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Guter Kompromiss auch für die Langstrecke
In Kombination mit dem AMG RIDE CONTROL+ Luftfahrwerk liegt der CLS 53 satt auf der Straße. Das Fahrwerk zeigt sich straff – aber nicht buckelhart – und verzeiht auch schlechte Straßenverhältnisse. Mittels der elektronischen Verstellung schafft das Fahrzeug einen brauchbaren Kompromiss aus Langstreckentauglichkeit und sportlichem Charakter.
Der 53er – als die sportlichste Variante des viertürigen Coupés – liegt dazu gut „in der Hand“. Die Parameterlenkung ist direkt übersetzt und auch nicht zu leichtgängig, so dass eine gute Rückmeldung von der Straße vermittelt wird. Die veränderten Fahrwerkskomponenten, sowie ein höherer Sturz an der Vorder- und Hinterachse wirken sich im Vergleich zum CLS 450 4MATIC in zusätzlich positiv erhöhter Fahrdynamik aus.
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Interieur zeigt Verwandschaft zur aktuellen E-Klasse
Im Innenraum des CLS 53 finden wir den „modernen Luxus“ wie es aus der Design- und Marketingsprache bei Mercedes-Benz so heißt. Vieles ist optisch mit dem E-Klasse Coupé verwand, aber dennoch in kleinen Teilen angepasst. Neues Highlight im CLS sind die illuminierten Lüftungsdüsen, welche in der gewählten Farbe der Ambientebeleuchtung leuchten. Je nach Stimmungslage kann die Beleuchtung in unterschiedliche Farbwelten zusammengefasst werden, oder normal einzeln aus 64 Farben gewählt. Zusätzlich werden mit Hilfe der illuminierten Luftdüsen auch die Temperatureinstellungen visualisiert, wobei bei einer höheren Temperatur die Beleuchtung der Düsen kurz in ein rot – bei kälterer Einstellung in einen blauen Farbton – wechseln. Spielerei, aber nett.
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Der neue Reihen-Sechszylinder erstmals in der Affalterbach-Edition
Die erste Fahrt im neuen Mercedes-AMG CLS 53 4MATIC+ zeigte uns schnell, das man hier ein stimmiges Konzept anbietet. Die Fahrleistungen passen dazu und tragen zurecht das „Mercedes-AMG“ Badge. Braucht es einen V8? Nicht umbedingt.
Soll es mehr Performance sowie die Optik eines Sportwagens sein, dann steht ja in Kürze das „Upgrade“ auf das viertürige AMG GT Coupé parat. Dieser bietet dann genau dies – nur noch rassiger und mehr “auf Attacke”getrimmt. Reicht einem persönlich die Leistungsstufe des 53er und soll es insgesamt auch eher dezenter und mit einem gewissen Understatement zur Sache gehen, dann ist der CLS 53 keine schlechte Wahl und bereitet definitiv Spaß beim Fahren, ganz egal ob auf Lang- und Kurzstecken.
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Der Mercedes-AMG CLS 53 4MATIC+ ist ab ca. Ende Mai 2018 und rund 80.000 Euro Einstiegspreis (inkl. 19% MwSt in Deutschland) bestellbar.
Testfahrzeug im Überblick:
- Mercedes-AMG CLS 53 4MATIC+
- designo diamantweiß bright
- 20 Zoll AMG 5-Doppelspeichen-Räder
- AMG Night-Paket
- Leder Nappa schwarz mit roter Kontrastziernaht
- AMG Zierelemente Carbon
- AMG Mittelkonsole Carbon
- MULTIBEAM LED
- Fahrassistenz-Paket Plus
- Spiegel-Paket
- KEYLESS-GO Paket
- Remote Park-Paket
- Akustik-Komfort-Paket
- Aktiv-Multikontursitz-Paket
- Memory-Paket
- Sitzheizung für Fahrer und Beifahrer
- Klimatisierungsautomatik THERMOTRONIC
- AIR-BALANCE Paket
- ENERGIZING Komfortsteuerung
- COMAND Online
- Digitales Radio
- Burmester. Surround-Soundsystem
- Widescreen Cockpit
- Head-up-Display
- Multifunktions-Telefonie
- Sidebags im Fond
- Servoschließen der Türen
- Scheibenwaschanlage und Scheibenwaschdüsen beheizt
- EASY-PACK Quickfold
- Vorrüstung für digitalen Fahrzeugschlüssel für Smartphone
- Sicherheitsgurte in rot
- Entfall dunkel getöntes Glas an Fond- und Heckscheiben
- AMG Abrisskante in Carbon
Bilder: Andreas Lindlahr und Dirk Weyhenmeyer
Der Beitrag Erste Testfahrt im Mercedes-AMG CLS 53 4MATIC+ erschien zuerst auf Mercedes-Benz Passion Blog / Mercedes Benz, smart, Maybach, AMG.